13.03.2010


Zolmaroth war gegen den steinernen Thron geschmettert. Der Eisdschinn und das Ifirnwunder hatten Gliedmaßen und Rüsten mit Eissplitter durchschlagen und mit Raureif bedeckt. Der mächtige Hieb Hjaldors hatte seinen Brustpanzer gespalten, und Tjodalf hatte die Barbarenstreitaxt tief in den Leib des Feindes hacken lassen. Stumm starrten die dreizehn Statuen der Yaq-Monnith auf den unterlegenen Ersten der Ihren. Ruhe war eingekehrt.
Auch die Helden schwiegen eine Weile, wohl aus Trauer um Goldmäulchen, den sie abermals entführt wussten. Manche mochten aber wohl gar nicht so laut schreien, so sehr brodelte Zorn in ihnen. Und so manche beseelte der tiefe Wunsch nach Vergeltung.
Hesinde aber siegte über Blakheraz, und so machte sich die Schattenlanze auf einen Weg aus der Halle der Monnith zu finden. Dabei gerieten die dreizehn Statuen in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit, da doch eine derer keine Schriftzüge aufwies. Sogar drehen konnte man sie...
Gleichzeitig erhaschte Greven und Therisia, während die Krieger noch schnauften, einen Blick auf die steinerne Wand, in der, scheinbar wie zufällig eignelassen, besonders kleine Steinchen hervorsprangen, gar so, als verlangten sie die Aufmerksamkeit des Betrachters mit trotziger Beharrlichkeit. Diese Steinchen schienen eine Sternenkonstellation abzubilden - aber viel größer ward die Überraschung, als die ganze Halle mit solch Sternkonstellationen versehen ward. Ganz so, als habe Niobara hier ihr Wissen hinterlassen...
... und so standen sie in Borbarads privaten Gemache. Die Schattenlanze erblickte Portraits von Niobara, ihren ausladend gewaltigen ersten Folianten, Stapel von Pergamenten, Quadrianten, Folianten, Oktaedern und andren längst vergessenen Schriften; ein Schreibtisch, der wohl für fünf Magii als Arbeitsplatz gereicht hätte - und inmitten des Raumes ein Konstrukt, so gewaltig, dass selbst Nandus und Phex darüber staunten. Als Hjaldor das übergeworfene Seidentuch wegzieht, kommt die wahre Pracht ans Tageslicht. Ineinander verzahnte Rädchen, an denen Kugeln verschiedener Größe angebracht sind. Sterne und Planeten auf ihren Laufbahnen. Mit diesem Konstrukt konnte man jedwege Sternenkonstellation nachstellen. Das Optometer...
Als all die Geheimnisse gesichtet waren, durchschritt Greven als erster die Tür, bestrebt Goldmäulchen aus den Klauen Xeraans zu reißen.
Groß aber war das Staunen, als die nächste Halle ward betreten. Portraits und Statuten eines Answin von Rabenmund, eines Helme Haffax, einer Glorana der Schönen, eines Xeraans den Gierigen, eines Galottas den Hassenden und eines schwarzen Drachens ... nun Rhazzazor genannt.
Rondra um Mut gebeten und Praios um Schutz gegen dunkle Magie ging es an den nächsten Raum zu betreten. Die Schattenlanze versuchte sich zu wappnen, doch was hinter der nächsten Tür sie erwartete, vermochte kein Verstand zu begreifen.
Zuallerst fiel dem Betrachter das gewaltige Tridekagramm auf: eingelassen aus einer wahrlich göttlichen Stofflichkeit in den Steinboden erforderte es allen Mut der Helden ncith sofort die Flucht zu ergreifen. Ein Schenkel maß sechseinhalb Schritt. Die dreizehn Zacken gruppierten sich um einen Kreis, in dessen Mitte eine schwarze Statue in lebensechter Größe stand, die Arme hoch gerissen zur Beschwörung: BORBARAD! Über ihn schwebte seine Kugel, durch die das Bannschwert gestoßen ward. Die linke zeigte in Richtung Erdreich, als deute er den Niederhöllen dort hervorzubrechen! Die rechte umklammerte Sharralmor, den seelenfressenden Stab!
Aber mehr: An jedem Zacken stand ein Opfer, gebunden durch Ketten, die wie von Geisterhand ständig straff gezogen waren. Vermummte Gestalten huschten einher, einem magischen Tanz folgenden. Manche ahmten die Bewegungen Borbarads nach. Manche brauchten Paraphernalia. Eine jede Gottheit war hier vertreten. Nur jene am dreizehnten Zacken, jene blieb verborgen...
An diesem ort jedoch ward das große Wunder, dass die Zeit flutkuierte, sowie die andren Elemente. Die Opfer waren hier und zugleich fort. Stofflich und geisterhaft zugleich. Ebenso die Ritualhelfer. Manchmal schien des der Schattenlanze, als stünde sie an Borbarads Ritualplatz während der Dritten Dämonenschlacht. Dann verblaste alles zu einer Erinnerung des Schwarzen Einhorns. Vergangenheit, Zukunf tund Gegenwart kulminierten an diesem Ort und rissen ihn so aus dem Gefüge der dritten Sphäre dorthin, wo Ewigkeit rauschte...
Gemeinsam machten sich die Helden daran das große Geheimnis zu entschlüsseln, Borbarads letzten Willen zu erfahren, um so Xeraan besiegen zu können. Wohl Stunden mussten sie hier in klammer Bedrohlichkeit verbringen, konfrontiert mit dem halbgöttlichen Verstand und den alles-sprengenden Willens Borbarads, dessen Plan so gerissen und meisterlich war, dass selbst das Mysterium von Kha daran unweigerlich zerbrechen musste...
... und als den Helden die Erkenntnis kam, da erst erkannten sie, wie groß Borbarad war... und dass er tatsächlich alle Freiheit genommen wie gegeben hätte...
Xeraan klatschte Applaus. Bedankte sich, dass die Schattenlanze ihm das Rätsel nun offenbart hatte. Er selbst ward dazu nicht imstande gewesen. Jetzt, so meinte er, könne er endlich das wahre Erbe Borbarads antreten.
So kam es zum Kampfe!
Hjaldor, beherzt, führt die erste Attacke. Flankiert von Firnwulf. Greven einen Zauber vorbereitend... Therisia den Gardianum wirkend...
Xeraans Stab entzucken fünf knisternde Blitzkugeln. Aber nicht um vom Gardianum abzuprallen! Nein! Sie passieren das magische Schild, als gäbe es dieses gar nicht! Wie vom Blitz getroffen stürzt Therisia zu Boden! Auch die Attacken von Hjaldor und Firnwulf erzielen nicht die gewünschte Wirkung! Xeraan scheint von einem Panzer geschützt! Mit dem Hammer des Magus und einem Motoricus schleudert er seine Gegner einfach von danach. Lässt Ignifaxii und Fulminicti folgen! Sogar Grevens Fluch der Blindheit nimmt er mit den höhnischen Wort hin, er sei nicht angewiesen auf seine Augen!
Als die Schattenlanze daniederliegt, Firnwulfs verderbte Klinge Xeraan nicht zu treffen mag und Hjaldor hilflos im Nihilogravo schwebt, transversalisiert sich Xeraan zu Therisia und lässt ihren Stab in seine Hand schweben. Der Nihilogravo endet, und Hjaldor setzt zum gewaltigen Sprungtritt an, die Statue gegen Xeraan zu schmettern! Mit einem gewaltigen Krachen rammen seine Füße die Statue und schleudern sie wohl einen Schritt Xeraan entgegen. Die Statue zerbricht.
Hjaldor, in blinder Wut, stürmt nach Vorne, Xeraan entgegen!
Xeraan grinst diebisch. Streckt die Hand nach vorne. Und empfängt den heranschwebenden Sharralmor! Borbarads Stab!
Greven nun aber wendet sich an seinen Gefährten, Goldmäulchen, der mit hängenden Kopfe auf Xeraans Schultern sitzt. Der Vertraute ist vom Fluche der blutbefleckten Münze befreit! So schwingt sich Goldmäulchen von der Schulter. Sein Drachenschlag durchbricht Xeraans Verteidigung, kurz nachdem Hjador zwei gewaltige Attacken gegen Xeraan hatte geführt. Blut spritzte dem Gierigen aus der Nase und tropfte auf Sharralmor!
Da entfuhr dem Stab schwarzrot leuchtend ein Zucken und Scheinen, als brächen die Niederhöllen über den Ort herein! Knistern ward in der Luft! Und fürchterlich Geheul! Xeraan hatte den Stab erhoben, so wie zuvor die Statue Borbarads. Und er war am Ende seines Weges. Am Ende seines Planes.
Denn jetzt hatte er ALLES!

Sanft umfing die Bewusstlosigkeit die Helden und hatte die Güte sie nicht Sharralmors Entladung spüren zu lassen...
  1. Ich glaube diesen Abend muss ich mir noch mal live schildern lassen - das klingt ja wirklich dramatisch und spannend...

 

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